Synagoge
Ausschnitt aus dem Aquarell „Judenviertel in Schöllkrippen“ von Richard Staab (1930 – 2017)
1622 wurden erstmals jüdische Personen in Schöllkrippen genannt. Im Jahr 1826 erbaute die jüdische Gemeinde in Schöllkrippen eine Synagoge. Sie befand sich in der Laudenbacher-straße 4-6 und bildete den Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens am Ort.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Synagoge wiederholt das Ziel antisemitischer Übergriffe. So drangen Ende Oktober 1934 Unbekannte in die Synagoge ein und stahlen unter anderem drei wertvolle Thorarollen, die in jüdischen Gemeinden das Allerheiligste darstellen. Am folgenden Tag fand man diese Gegenstände wieder. Sie waren zerstört und in einen Seitenfluss der Kahl geworfen worden.
Beim Pogrom am 9. und 10. November 1938 wurde die Synagoge aufgebrochen. Das gesamte Mobiliar und rituelle Gegenstände wurden zerschlagen und das Gebäude anschließend gesprengt. Die Reste wurden später abgebrochen. Von der Synagoge blieb nichts mehr erhalten.